1678, den 24. (oder 29 ?) November hat uns Gott der Allmächtige mit einer Feuersbrunst allda heimgesucht, dass uns die Häuser bis auf 4 oder 5 samt denen meisten Kleidern und Nahrungsmitteln verbrunnen.

 

1838, 14. Mai, 9 Uhr abends. Das Feuer nahm seinen Anfang zwischen Nr. 26 und 27 und verbreitete sich durch einen furchtbaren Sturm begünstigt, nach beiden Seiten. Zum Glück wurde der Lauf des Feuers durch eine ziemlich breite Gasse, die sogenannte Lucke (Haus Nr. 22), gehemmt. Aber nach der anderen Seite griff der Brand bis Nr. 39 weiter, sodaß innerhalb einer Stunde von Nr. 23 bis 39 die gegenüberliegenden Stübeln und die hinten gelegenen Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden waren. Die 17-jährige Tochter des Halblehrers Gregor Bauer, Anna Maria Bauer, starb durch Erstickung.

 

1840, den 21. Juli, wurden die Bewohner abermals durch den Ruf „Feuer“ aufgeschreckt. Es brannten die Stallungen des Besitzers von Nr. 22.

 

1859, 3. November, 5 Uhr früh brach in der Scheune des Hauses Nr. 7 Feuer aus. Es verbreitete sich schnell und verzehrte in kürzester Zeit Scheunen, Stallungen und Hausdächer. Feuerspritzen kamen zu Hilfe und konnten dem Feuer bei Haus Nr. 15 Einhalt gebieten. Niedergebrannt waren die Wirtschaften von Nr. 2 bis Nr. 13, mehrere Ausnahmehäuser, Schüttkasten, 2 Kleinhäuser und die Wirtschaft Nr. 60.

 

1877, 24. August, 1 1/2 Uhr Nachmittag. Die letzte Garbe war unter Dach gebracht. Die meisten Bewohner sind auf den Feldern beim Ackern, als im Hofe des Hauses Nr. 9 aus ungeklärter Ursache Feuer ausbricht. Bei den enormen Strohmengen und der großen Hitze, die an diesem Tag herrschte, blieb menschliche Hilfe vergebens. Alle Scheuern, die meisten Stallungen und sämtliche Strohtristen von Nr. 1 bis 18 standen in Flammen. Der Schaden wurde auf 70.000 fl (Gulden) geschätzt.
28. Oktober, 7 1/2 Uhr morgens brannte es erneut, zuerst im Haus Nr. 36. Wieder griff das Feuer rasch um sich und der Schaden war beträchtlich.

 

1880, 25. November, 12 Uhr nachts brannte die Strohtristen von Nr. 9, 10, 11. Wegen des feuchten Wetter konnte das Feuer nicht weitergreifen.

 

1881, 24. Juli nachts vor 12 Uhr äscherte eine heftige Feuersbrunst innerhalb einer halben Stunden die Häuser Nr. 23 bis 16 ein. Viel Vieh ging zugrunde. Das Feuer wurde wahrscheinlich von ruchloser Hand gelegt.

 

1883, 17. November abends 8 Uhr signalisierten die Glocken einen Brand durch den die Scheuer des Hauses Nr. 2 eingeäschert wurde. Obwohl ein heftiger SO-Wind wehte, konnte der Brandherd lokalisiert werden.

 

Die Häuser waren mit Stroh oder Schindeln und die übrigen Gebäude wie Stallungen, Schupfen und Scheunen nur mit Stroh gedeckt. So konnten Brände nur allzu oft entstehen und ebenso schnell sich verbreiten. Die von Kaiser Josef II. erlassene Feuerlöschordnung wurde durch die 1870 erlassene “Feuerpolizeiordnung“ ergänzt und erweitert: Feuerbeschau zweimal jährlich, Reinigung der Rauchfänge durch den Rauchfangkehrer, Bestellung eines Nachtwächters, Feuersignaleinrichtungen, Gemeindebrunnen. Orte mit 50 Häusern mussten eine Feuerspritze, einen Wasserwagen, Schläuche und Eimer, eine Handspritze, eine Feuerleiter und Feuerhaken besitzen.

 

Bis zur tatsächlichen Gründung der Feuerwehr dauerte es allerdings noch etliche Jahre. Dafür wurde aber das Gründungsfest und die Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr in Untersiebenbrunn am 10. Mai 1891 äußerst feierlich begangen. Die Fahne wurde von Frau Berta Hampel, Wirtschaftsbesitzersgattin, gespendet.

 

Der Gemeindeausschuss genehmigt am 21. Februar 1891 die Statuten. Der Gemeinderatsausschuß setzt sich aus dem Bürgermeister Staudigl, dem Gemeinderat Prem, dem Ausschuss Michael Zier, Mathias Lahner, dem Gemeinderat Johann Sejnoha und Leopold Schreiner zusammen.
Die k.k n.ö. Statthalterei bescheinigt im nächsten Monat den Bestand dieses Vereins.

 

1891 In den Mitteilungen des NÖ. Landes-Feuerwehr-Verbandes Nr. 6 vom Juni 1891 (erschienen in der Regel einmal im Monat) stand folgendes zu lesen:

 

Dem Landesverbande wurde der Beitritt folgender Feuerwehren angemeldet:
Untersiebenbrunn, B.V. Groß-Enzersdorf (B.V. = Bezirks-Verband)
Auch fand sich diese Eintragung im Vereinsregister von 1891.

 

1893 Aus einem amtlichen Schriftstück vom 30. Dezember 1893 mit Z. 604. der Gemeinde Untersiebenbrunn geht hervor, dass für Anschaffungen einer neuen Feuerwehrspritze und der Errichtung der freiwilligen Feuerwehr Auslagen in der Höhe von fl. 1.525,-- erwachsen sind.
Dem gegenüber standen fl. 400,-- an Subventionen und Unterstützung. Der ungedeckte Abgang von fl. 1.125,-- wurde durch eine einmalige 15 %-ige Feuerwehrumlage aufgebracht. Wieviel von der Umlage auf jeden Grundbesitzer und jedes Gemeindemitglied entfällt, war in einer beigeschlossenen Repartitions-Tabelle (Aufteilungs-, Verteilungstabelle) zu ersehen.
Um eine gewisse Wertigkeit zu finden, haben wir nachgelesen und sind dabei auf einen Artikel von Postoberkontrollor i. R. Emil Mück über die Geldwirtschaft in dem Buch „Der politische Bezirk Gänserndorf in Wort und Bild“ gestoßen:

 

Unter anderem erwähnte er ein Marchegger „Einschreibebuch“ aus dem jahre 1842, dass über einige Preise berichtet:

 

2 Pferde 300 fl.
  die Geschirr für die Pferd 50 fl.
2 Pferdedecken und  
2 Kotzen 25 fl.
1 Steirerwagerl neu 90 fl.
1 Schimmel 175 fl.

Auch könnte man den Jagdpacht von 1889 heranziehen, der 402 fl. bei der Versteigerung erbrachte.